Mehr Ideen

Mehr Ideen!

In den 90er Jahren wurden im Rahmen einer wissenschaftlichen Weitwanderung die Alpen längs durchquert. Beim Lesen darüber lernten wir mehr über die CIPRA (entstanden als „Commission Internationale pour la Protection des Alpes“, heute vereinfacht Alpenschutzkommission), einer Brückenbildenden Organisation aller acht Alpenanrainerstaaten, die sich mit dem Erhalt des Alpenraums sowohl als Natur – als auch Kulturraum und Wohnort beschäftigt. Die CIPRA ist auch Schirmherrin über die Routen der Via Alpina.

CIPRA ergreift dabei bewusst politisch Partei für den Erhalt der Alpen. Der menschengemachte Anstieg von CO2 in der Atmosphäre, auch unser steigender Konsum und die wachsende Verbauung als Ursachen für die Veränderung, auch der Alpen, werden klar benannt. Dagegen werden durch CIPRA Alternativen und Bewusstsein entwickelt, etwa durch einen veränderten Tourismus, Alternativen im Bauwesen, gegen den Flächenfraß, für die allgemeine Ausrichtung aufs Gemeinwohl, die Stärkung der Idee von Allmende und Common.

Die Alpen sind als Teil der Welt auch morgen noch für alle lebenswert zu erhalten. Und das ist die inhaltliche Verbindung zu dem, was uns sonst das Jahr über umtreibt. Wie der Alpenverein vorschlägt, es ist völlig richtig, mit dem Zug in die Alpen (und überall) zu reisen. Die eigentliche Rettung der Alpen und der Welt findet aber den Rest des Jahres bei uns zu Hause statt: in unseren alltäglichen Lebensverhältnissen. Dazu sind staatliche Regularien nötig – und eine Politik, die Ängste vor Veränderung nimmt und die die nötigen Mehrheiten für diese gesellschaftliche Veränderung schafft.

Wir versuchen das als Bewegung von unten zu fördern. Dabei engagieren wir selbst uns zum Thema Gemeinwohl und Common im Bereich Bezahlbares Wohnen, seit 2011 unterstützen wir das bundesweite Mietshäuser Syndikat, wohnen selbst seit 2016 in Mannheim in einem selbstverwalteten, selbstentwickelten und inzwischen nicht nur in Fachkreisen bekannten innovativen Mietshaus. Nachhaltig, Sozial, Unverkäuflich. Aus unseren Erfahrungen versuchen wir an die kommunale Mannheimer Wohnungspolitik für neue Projekte weiterzugeben.

Der Titel des Blogs „Nach dem Berg ist morgen“ ist also nicht nur geographisch gemeint. Die bevorstehende Transformation der Gesellschaft in eine notwendigerweise nichtfossile und gerechtere bietet noch einige blaue Bergketten zum Durchsteigen.

 

Literaturliste:

  • Thomas Kunz: In fünf Monaten von Wien bis ans Mittelmeer
  • Ana Zirner: Alpen Solo
  • Martin Marktl: Alpenüberquerung Wien-Lago Maggiore
  • Romy Robst: Sentiero della Pace
  • Hans Thurner: 2000 km Freiheit
  • Martin Prinz: Über die Alpen
  • Christof Herrmann: Alpenüberquerung Salzburg-Triest
  • Rolf Gantzhorn / Andreas Seeger: Hüttentrekking 1
  • Rolf Gantzhorn / Stephan Hagenbusch: Hüttentrekking 2
  • Iris Kürschner: Hüttentrekking 3
  • Bernhard Herold / Dagmar Kopse: Quer durch die Julischen Alpen
  • Werner Bätzing: Grande Traversata delle Alpi: Der Norden
  • Werner Bätzing: Grande Traversata delle Alpi: Der Süden
  • Ursula Bauer / Jürg Frischknecht: Antipasti und alte Wege
  • Marco Volken / Remo Kundert: Alpinwandern Ossola
  • Bernhard Herold / Tim Shaw: Nationalpark Val Grande
  • CIPRA : WIR ALPEN! 3. Alpenreport
  • Florence Hervé / Katharina Mayer : Frauen der Berge