22.07. Von der Talschlußhütte zur Fonda Savio Hütte

Wir haben ein bisschen gebettelt, deshalb gibt es schon um halb sieben Frühstück. Und das Deluxe. Wir brauchen auch Power und Zeit, denn eigentlich hat uns der Wirt gestern extra nochmal auf die hohe Regenwahrscheinlichkeit hingewiesen, die ab 12 Uhr bestimmen soll. Wir also um 7:15 Uhr los, den gut ausgebauten, aber steilen Weg hoch zur Dreizinnen Hütte. Von unten kommt noch niemand, das ist gut so. Nur von oben stürzen sich bereits ein paar Mountainbiker runter, auch eine Schulklasse kommt uns entgegen. Dann sehen wir die Dreizinnen zum ersten Mal voll auftauchen – schon ein sehr beeindruckender Anblick! Ab der Dreizinnenhütte dann der „Kultur“schock: von der Auronzo Hütte aus pilgern die Massen Richtung Drei Zinnen Ansicht.

 Cilli hat unterwegs mal gestoppt, 40 Personen pro Minute kamen uns zeitweise entgegen. Sie kommen mit Bussen von der anderen Seite bis zum Auronzo Parkplatz gefahren und pilgern dann noch die zwei Kilometer, bis sie um die Ecke der Dreizinnen kommen. Es macht tatsächlich den Eindruck einer Pilgerfahrt. Auch Kranke und Sieche schleppen sich hier hoch, fast wie in Lourdes. Obwohl der Weg sehr einfach ist, sind leider auch sehr viele dabei, die sich das lieber nicht antuen sollten. Wir schnell, Augen zu und durch, außerdem auf der Flucht vor dem angekündigten Regen. Ein Stück und eine kleine Höhe hinter der Auromzohütte biegen wir ab in den Bonacossa Steig. Plötzlich: Ruhe! Kaum 10 Personen kommen uns die nächsten 1,5 Stunden entgegen. Grund ist die wirklich spannende Ausgesetztheit des Steigs, auf schmalem splittrigen Weg, unterstützt durch Drahtseile, Stifte und Leitern tasten wir uns nach unten. Für mache unserer TeilnehmerInnen absolutes Neuland, Respekt! Nach einer kleinen Pause (das Wetter scheint zu halten, stattdessen kommt sogar die Sonne heraus) greifen wir die letzten 200 Meter zur noch versteckten Hütte an. Irgendwann ist auf einem Felsen die italienische Flagge zu sehen, dann noch 50 steile Höhenmeter, da liegt die schöne, einfache Fonda Savio Hütte in der Sonne. Wir bekommen unsere Lager im Winterraum gezeigt, Duschen und Trinkwasser gibt es hier keins, eine Wasserleitung führt Wasser 80 Meter durch die Luft aus einem Schneefeld heran. Die Hütte ist gut besucht, wir finden noch einen Tisch, kommen erstmal an, müssen irgendwann der jetzt streng scheinenden Sonne ausweichen.