06.07. Von Bled über die Pokljuka zur Hütte Koča na Uskovnici

Gestern Abend waren wir noch mit der Gruppe unten am See lecker, aber auch nicht günstig essen. Schöne Kulisse! Heute entkommen wir dem Rummel (und den Preisen) in Bled. Ein schönes Ziel ist die Hütte Koča na Uskovnici im Pokljuka Gebiet. Ja, genau hier gibt es im Winter auch Biathlon. Pokljuka ist ein großes schönes Waldgebiet im Nordwesten von Bled. Ziemlich bald geht es im Aufstieg durch den Wald. Cilli testet einmal kurz die Belastbarkeit unserer Gruppe, indem sie (natürlich nicht ganz absichtlich) eine steile Spezialvariante durchs Gebüsch wählt. Alle 7 TeilnehmerInnen gehen gut! Dann geht es durch alten Wald durchsetzt mit hochmoorartigen Lichtungen. Wir machen irgendwo im Wald die erste größere Pause.

Wir passieren statt Biathlon eins dieser Events, bei dem man Hindernisse in möglichst kurzer Zeit zu überwinden hat. Die Veranstaltung wird gerade abgebaut, aber die Getränkestände stehen noch, wir fallen ein und stauben kostenlose Isodrinkproben ab, es ist sehr heiß. Für ein Foto unter dem Zieleinlauf reicht es auch.
Etwas Motivation brauchen wir dann noch, denn von hier aus müssen wir leider unvermeidbar ca. 3 Kilometer die Strasse lang. Später tauchen wir wieder in den Wald ein und gelangen bald (nach insgesamt 7,5h und knapp 20 Kilometern) zu unserer Unterkunft. Kurz vor der Hütte gibt es – wie oft – einen Erinnerungsstein für 1944 gefallene Partisanen. Neben der neuen großen Hütte des Slowenischen Alpenvereins ist ein sehr schöner Biergarten, von weitem springen uns die grünen Laško Sonnenschirme unter großen Kastanien an. Von den über 20 Kilometern (Bergschuhe / Rucksack!) war einiges Strasse und bei Cilli meldet sich die Achillesferse. Wir trinken unser Zero-Zero Laško und schauen zu, wie einer unserer Teilnehmer Cillis Wade fachkundig unterstützt. Kein anderer will auch. Die Hüttenwirtin ist klasse, hat uns schon beim Bestellen der Schlafplätze kennengelernt. Als wir beim Abendessen einen Nachschlag bestellen – wir haben mittlerweile den Berge-Wolf Modus erreicht, was das Essen angeht – lacht sie nur, meint „you are crazy people“ und bringt nochmal zwei Schüssel Makkaroni. Die Betten sind brandneu, wir dürfen sogar nicht unsere eigenen Schlafsäcke benutzen (verboten!), die Bettwäsche wird jeden Tag gewechselt-  eine Zusammenarbeit mit der im Ort unten gelegenen Wäscherei, der jeden Tag sowieso angefahren wird. Handtücher zu den Duschmarken gibt es auch, das Frühstück am nächsten Morgen ist wieder hotelartig. Abends schauen wir dann noch mit einem jungen Schweizer Pärchen die EM Fußballübertragung Schweiz-England, ein paar belgische Wanderer kommen dazu, zwei Holländer, alle sind für die Schweiz – geholfen hat’s nix.

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AutorIn
Günter Bergmann

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