Die nächsten zwei Tage brauchen wir für die Durchquerung des Laibacher Beckens. In Bled werden wir heute Abend die TeilnehmerInnen für die Durchquerung der Julischen Alpen treffen. Ungewohnt ist natürlich der Autoverkehr. Wir wandern durch kleine Orte, sehr ländlich geprägt einerseits, anderserseits vielleicht zahlreiche Häuser für Pendler aus Ljubljana? Gelder, scheint es, sind vorhanden, es wird ziemlich viel neu gebaut. Trotzdem ist die Gegend wirklich sehr ansprechend und grün. Anscheinend ein Rennrad Eldorado. Und die Leute, wie übrigens alle SlowenenInnen, die wir bisher getroffen haben, das sei hier nochmal explizit gesagt, sehr nett! Immer wieder geht es in scharf eingeschnittene Bachtäler hinab, ein bischen wie in der Eifel. Dazu passt auch die wirkliche Unmenge von Marienbildern in allen Größen und Gestaltungen. Spätestens in Brezje wissen wir warum, Busladungen von Gläubigen werden in das Slowenische Marien Nationalheiligtum gefahren.
Deshalb sind wir froh, dem Rummel zu entgehen, indem wir in das Tal der Sava einbiegen und dem Flusslauf nach Norden folgen können. Infolge der Starkregen der letzten Tage eine recht schlammige Angelegenheit (noch dazu mit nur einem Stock!). Ein toller grüner Fluß, auf dem auch geraftet wird, die Vegetation ein dunkler Dschungel, es ist heiß.
Endlich stoßen wir direkt am Fluß auf unsere Unterkunft in Lancovo. Es ist das Haus einer bekannten slowenischen Malerin. Die Eingangshalle ist voll mit ihren wirklich beeindruckenden großformatigen, impressionistischen vor allem Landschaftsbildern. Unser Zimmer ist ein sehr schönes altes Schlafzimmer, Küche, Bad und Essraum werden mit anderen geteilt. Eine interessante Unterkunft, auch Frau Brigita Požegar Mulej hat viel aus ihrem Leben und dem ihrer Familie zu erzählen.
Abends gehen wir über den Fluss ins höher gelegene Radovljica . Hierhin schwappt schon der Tourismus aus Bled herüber (Unmengen von Elektrofahrrädern!). Schöne, alte Stadt, gut gegessen. Wir wollen aber gerne weiter – uns wird das hier zuviel. Bled ist nochmal eine große Nummer touristischer, natürlich schön, aber Massen! Wir treffen nachher die Gruppe – und morgen gehts wieder in die Berge!