03.07. Von Jezersko über den Storžič ins Laibacher Becken

Valentina hat uns in Podlog (ca.750m), dem nächsten Ort abgesetzt. Von hieraus geht es langsam ansteigend das Flüßchen Reka ca. 5Kilometer entlang, bis es dann bei ca. 1000m Höhe auf den Storžič (2132 m) sehr steil nach oben geht. Cilli hat nach dem heftigen Anfang leichte Probleme mit der Achillesferse, sie lässt es heute langsam angehen. Im Anstieg oberhalb des ersten Sattels sehen wir hinter uns zwei Personen, die schnell zu uns aufholen. Ich fühle mich fit und lasse mich drauf ein und versuche alles, um vor den beiden am Gipfel zu sein. Der Berg war nicht hoch genug oder die beiden haben nicht richtig Ernst gemacht – es hat jedenfalls gelangt. Die beiden stellen sich als ein durchtrainiertes Paar aus der Gegend heraus, sicher unter 25 und auf die Frage, was für einen Sport sie treiben, nur lakonisch “alles mögliche“ antworten.Sie wiederum sind begeistert von unserer Idee der Durchquerung……der Moment hier oben mit ihnen hat Spass gemacht. Sie machen für uns das Foto am „Edelweiß“ Gipfelkreuz. Wir essen etwas, prompt landen Dohlen und wollen auch was haben. Eine Gruppe Klettersteiggeher macht ein schönes Bild von uns mit dem Grintovec als Hintergrund, hier waren wir zwei Tage früher drauf.

Durch ein paar steile Stellen klettern wir seilversichert eine Rinne herunter, immer auf der Hut, ob die Gruppe über uns nichts lostritt. Wir versuchen Abstand zu gewinnen. Über den Felsrücken Skarjevrob und anschließend durch Wald geht es kräftezehrend über 1000m herunter bis zu unserer Übernachtung „Dom pod Storzicem“, was soviel heißt wie Hütte unter dem Storžič. Eine sehr schöne Hütte mit viel Lärchenholz außen, einer PV Anlage an der Seite.
Es braucht, wie wir später erfahren trotzdem Gas fürs Kochen und Warmwasser. Das typische Essen bis jetzt auf den slowenischen Hütten: man wählt zwischen mehreren Sorten Eintopf, anschließend gibt es einen hausgemachten Kuchen. Also nicht das typische Dreigangmenü – uns hat es allerdings so völlig gereicht, es war gut, wir pappsatt. Und für die Hüttencrew macht das natürlich viel weniger Arbeit.
Am nächsten Tag geht es zunächst einsam durch den Wald, an einer Stelle ist vor nicht allzulanger Zeit ein Felsbrocken auf den Weg gerutscht. Insgesamt gibt es heute ca. 600m Aufstieg , zunächst an der schön gelegenen über Hütte Mala Poljana auf den Tolsti vrh (1715m). Dann folgen wird dem Gratrücken der Kriska Gora lange Zeit bis hinter die Hütte Koča na Kriški gori. Wahrscheinlich ist schon der Storzic die Grenze zu den Alpen, hier streifen wir auf jeden Fall noch die nördlich gelegenen Karawanken.
Unterwegs passiert mir ein Mißgeschick: ich belaste den Carbonstock unabsichtlich kurz seitlich, was man natürlich nie machen sollte! Schon macht es ein merkwürdiges Geräusch: Mist, gebrochen! Meine geliebten Stöcke!!  Anderthalb Stunden sehr steiler Abstieg später landen wir im Ort Krize. Damit sind wir in der Ebene des Laibacher Beckens angekommen. Diese grandiose Ebene, die bis unglaublich nah an die Steiner Alpen und die Karawanken heranreicht, begleitet uns schon den ganzen Tag. Kaum 20, 30 Kilometer Luftlinie liegt inmitten einer sehr grünen, eher landwirtschaftlich orientierten Landschaft auch die Hauptstadt Ljubljana. Im Laibacher Becken lebt das Gros der Bevölkerung. Unser Übernachtungsort Sebenje liegt flache zwei Kilometer, nachdem wir in Kríže auf die Ebene stoßen. In einer einfachen Ferienwohnung können wir unsere Wäsche waschen, auf den Weg ins Restaurant in der Nähe (mit dem Verlaufer des Tages werden es dann noch 4 Kilometer!) machen: es gibt filetierte Forelle mit Knoblauchsoße, dazu Spinatknödel! Dann organisiert Cilli noch, dass Susanne uns einen Ersatzstock nach Bled zur Durchquerung der Julischen Alpen mitbringt. Der Abend ist gerettet, wir fallen ins Bett. In diesem Restaurant finden wir uns dann am nächsten Morgen (ohne Verlaufer!) auch zum Frühstück ein. Unglaublich, was die Slowenen anscheinend schon beim Frühstücken leisten können!

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Günter Bergmann

6 Gedanken zu „03.07. Von Jezersko über den Storžič ins Laibacher Becken“

  1. Hallo ihr beiden,
    das klingt doch alles sehr schön und nach einer erfolgreichen Tour. Genießt mal die Tage. Euch viel gutes Wetter und stabile Knochen und Sehnen.
    Grüße
    Simon (Umbau²)

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  2. Guten Morgen ihr Zwei!
    Sehr schöne Einblicke in eure Tour… es macht sehr viel Spaß den Blog zu verfolgen. Passt weiter gut auf euch auf!
    Grüße
    Markus

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  3. Liebe Cilli, lieber Günter, das sind ja spannende Einblicke, ich freue mich, dass ausser den Stöcken noch nichts zu Bruch gegangen ist…
    Weiter so! Liebe Grüße, bis bald, Leo

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  4. Hallo ihr Beiden,
    aufgrund Eures Blogs kann ich ja fast mitwandern.
    Allerdings nur virtuell. Leider kann ich das hier gar nicht hochladen. Ich schick’s mal mit WA.
    Bin von euren Berichten schon so erschöpft, dass ich mich hier kaum aus meinem Wohnmobil traue. 🥵
    Passt bitte weiter auf Euch auf. 🤗
    Liebste Grüße vom
    Hubi

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  5. Mein Illa, pass auf Achilles auf!!
    Und Günter auf die Stöcke!
    Ansonsten bin ich zufrieden mit euch 😉
    Weiter so, ich lese den Blogg mit großem Vergnügen ☺️
    Alles Liebe, Lilli

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